122 Menschen gerettet und Frauenzuwachs in den Feuerwehren – Die Kommandantenversammlung
Am vergangenen Samstag fand in der Frankenlandhalle in Schnelldorf die Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten des Landkreises Ansbach statt. Kreisbrandrat Thomas Müller stellte die Personal- und Einsatzzahlen vor. Derzeit gibt es 10814 aktive Feuerwehrdienstleistende, davon 1328 Frauen in 296 Freiwilligen Feuerwehren. Kreisbrandrat Thomas Müller blickte auf eine positive Entwicklung bezüglich Frauen in der Feuerwehr im vergangenen Jahr zurück. Die Zahl der weiblichen Einsatzkräfte steige kontinuierlich an. Insgesamt hatten die Ehrenamtlichen im Landkreis 2903 Einsätze zu bewältigen. Bei den Einsätzen konnten insgesamt 122 Personen gerettet werden, wovon 23 Personen über Drehleitern gerettet wurden. 37 Personen konnten bei First-Responder-Einsätzen der Feuerwehren gerettet werden. Sieben Feuerwehrangehörige wurden im Einsatz verletzt, keine davon schwerer, so Müller. Vorfälle von Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehr habe es glücklicherweise nicht gegeben. Wie Landrat Dr. Jürgen Ludwig in seiner Rede hervorhob, gab es im vergangenen Jahr größere und bemerkenswerte Ereignisse, vom Schulbusunfall über Brände in Wohnhäusern und Betrieben bis hin zur Geldautomatensprengung. Auch Einsätze mit ABC-Gefahrstoffen und Hilfeleistungen bei der Tierseuchenbekämpfung hätten zugenommen. Ludwig gab einen Ausblick auf die Jahre 2025 und 2026. Hier steht die Beschaffung eines neuen Einsatzleitwagens für die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung an. Die Vergabe ist erfolgt, die Auslieferung ist Ende 2026 geplant. Außerdem hat der Bund dem Landkreis ein Fahrzeug zur chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Erkundung zugewiesen. Dieses soll voraussichtlich im dritten Quartal 2025 ausgeliefert werden. Wichtig sei ihm auch zu betonen, dass das Landratsamt Ansbach im Einsatzfall als Ansprechpartner für die Einsatzkräfte 24/7, also rund um die Uhr, zur Verfügung stehe. Sein Dank gilt allen ehrenamtlichen Feuerwehrleuten, die einen großen Teil ihrer Freizeit der Sicherheit der Bevölkerung widmen. Ein besonderer Dank gilt denjenigen, die zusätzliche Aufgaben in der eigenen Wehr oder im Landkreis übernehmen.
Neue Übungsmöglichkeiten für Einsatzkräfte
Kreisbrandmeister für Ausbildung Raimund Großberger konnte über zwei Neuanschaffungen berichten. Dabei handelt es sich zum einen um eine Brandmeldeanlagen-Übungsplatte und zum anderen um einen Holzspannungssimulator. Letzteren konnte er den Feuerwehrführungskräften gleich vor Ort vorführen Der Holzzerkleinerungssimulator dient als Übungsobjekt für ausgebildete Motorsägenführer. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das mit Hilfe von Hydraulikzylindern einen Baumstamm in jede beliebige Richtung unter Spannung setzen kann und unter diesen Bedingungen gut geschützt ein gefahrloses Üben mit der Motorsäge ermöglicht. Mit der neuen Übungstafel für Brandmeldeanlagen, mobiler BMA-Trainer, können die grundlegenden Komponenten und Funktionen einer Brandmeldeanlage sowie die Nutzung von Feuerwehrlaufkarten geschult und beübt werden.
Kreisbrandmeister für Atemschutz Markus Lechner berichtete über Neuigkeiten aus seinem Fachgebiet. So wurden im Landkreis vier Atemschutzkomponenten, bestehend aus je einem Rollcontainer mit jeweils sechs Atemschutzgeräten, bei den Feuerwehren Aurach, Dinkelsbühl, Schillingsfürst und Sachsen stationiert. Die Alarmierung einer Atemschutzkomponente erfolgt automatisch bei dem Stichwort „B5″. Außerdem tourt ein virtueller Löschtrainer mit VR-Brille durch den Landkreis Ansbach. Hier können Atemschutzgeräteträger virtuell den Innenangriff mit einem Strahlrohr üben. Bisher konnten 240 Einsatzkräfte an dem Gerät trainieren. Ab April 2025 findet das VR-Strahlrohrtraining in Herrieden statt.
Ehrungen für besondere Leistungen im Ehrenamt
Des Weiteren fanden im Rahmen der Kommandantenversammlungen Ehrungen und Auszeichnungen statt. Verliehen wurden zum einen das vom Landrat gestiftete Feuerwehr-Zivilabzeichen in Gold für 30 Jahre Führung in der Feuerwehr und das Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes. Das Feuerwehr-Zivilabzeichen in Gold erhielten Peter Schmutterer (fast 22 Jahre Kommandant der Feuerwehr Wiesethbruck und von 2009 bis 2024 Kreisbrandmeister Ansbach Land 4/4), Albert Binder (13 Jahre Kommandant der Feuerwehr Burgoberbach und 25 Jahre Kreisbrandmeister für den Dienstbezirk Ansbach Land 4/3), Horst Früh (30 Jahre Kommandant der Feuerwehr Vehlberg), Helmut Weydringer (35 Jahre Kommandant der Feuerwehr Forndorf) und Rainer Hessenauer (33 Jahre Kommandant der Feuerwehr Auerbach).
Das Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber erhielten Christian Loy (Feuerwehr Neuendettelsau) und Bernd Dauberschmidt (Feuerwehr Feuchtwangen) für ihre hervorragenden Leistungen beim Aufbau und Betrieb der Koordinierungs- und Unwetterzentrale (KUZ) im Landkreis.
Fotos und Text: Kreisfeuerwehrverband Ansbach